FC Erzgebirge Aue - SV Sandhausen 'Letztes Heimspiel versemmelt'
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Wenigstens der Zuschauerrekord ist gefallen. Insgesamt 170.470 mehr oder weniger begeisterte Anhänger sahen sich die Spiele im Erzgebirgsstadion an - im Schnitt kamen 8.972. Der Kumpelverein stellt damit den Drittligarekord aus der Aufstiegssaison 2008/09 ein, wo der Mittelwert bei 8.963 Zuschauer lag. Aufgestiegen sind dieses Jahr bekanntlich andere, abgestiegen aber auch. So wie in der aktuellen Spielzeit der letzte Gast im Lößnitztal, der SV Sandhausen. Nach 26 teils sehr torreichen Aufeinandertreffen beider Teams in der 2. Bundesliga und 3. Liga geht es für die Kurpfälzer nun noch eine Etage tiefer. Ob es nach dem geplanten Umbruch beim SVS mit Neu-Coach Olaf Janßen zu einem schnellen Wiedersehen kommen wird, bleibt abzuwarten.

Für diesen Weg gaben die Veilchen gestern zumindest etwas Starthilfe. 13 Partien nacheinander war der Sandhausen erfolglos unterwegs, holte in jenem Zeitraum nur einen mickrigen Zähler (0S-1U-12N) und konnte Dank Aue gestern zumindest ein kleines Erfolgserlebnis feiern. Für Keeper Tim Kips hingegen ein Heimspiel zum vergessen, musste der Startelf-Debütant gleich dreimal hinter sich greifen. Aue geriet schon in der zehnten Minute in Rückstand, als Halimi das frühe 1:0 für den SV Sandhausen erzielte. Eine schnelle Antwort hatten die Veilchen in Person von Sean Seitz auf dem Fuß, doch SVS-Keeper Rehnen blieb im Eins-gegen-Eins Sieger (12.). Es sollte die letzte große Möglichkeit bis zur Halbzeit sein. Zu hausbacken agierten die Auer Akteure, die zwar die Spielkontrolle übernommen hatten, sich aber kaum gefährlich vor das Tor von Rehnen kombinieren konnten. Fast immer war ein Sandhäuser Abwehrbein dazwischen oder die finalen Zuspiele gerieten zu ungenau. So blieb es bei der Pausenführung der Gäste.

Am Spielgeschehen änderte sich nach dem Seitenwechsel auf dem sonnendurchfluteten Grün nichts. Während der SVS sicher verteidigt, fehlen den Veilchen die Ideen in der Offensive. Sommerfußball vom Feinsten, der in der 62. Minute überraschend ein kleines Highlight parat hielt: Ali Loune erkämpfte sich tief in der Sandhäuser Hälfte von Girdvainis den Ball, setzte danach Borys Tashchy in Szene, der aus gut 16 Metern stark in die linke untere Ecke zum Ausgleich abschloss. Die Freude währte nur kurz: Sandhausen konterte in Person von Zander. Der 29-Jährige setzte sich im Strafraum robust gegen Kapitän Marvin Stefaniak durch und brachte sein Team mit einem Ball durch die Hosenträger von Tim Kips wieder in Führung (75.). Den erneuten Ausgleich nach 84 Minuten besorgte Marvin Stefaniak vom ominösen Punkt aus, nachdem Girdvainis Omar Sijaric von den Beinen geholt hatte. Am Ende durfte der SVS dennoch jubeln. In der Nachspielzeit brachte Zander einen Freistoß ins Zentrum, wo der eingewechselte Baumann aus kurzer Distanz einköpfte.

“Wir haben es uns selbst zuzuschreiben. Es ist im Moment zu einfach, gegen uns Tore zu machen”, sagte ein gefrusteter Jens Härtel, der diesbezüglich die vereinzelten Pfiffe verstehen kann: “Das tut mir total leid für die Jungs, die verabschiedet wurden. Sie hätten eine bessere Atmosphäre verdient.” Gemeint sind Mirnes Pepic, Kilian Jakob, Sean Seitz, Omar Sijaric und Leihgabe Tim Hoffmann, die nach der Niederlage mit einer Collage und Dankesworten vor der Westtribüne verabschiedet worden. Der Zeremonie nicht beigewohnt hat überraschenderweise Niko Vukancic. Aues linker Innenverteidiger hat es sich wohl anders überlegt, ist in Gesprächen mit dem Verein und nicht abgeneigt, doch etwas länger im Erzgebirge zu wohnen, respektive zu arbeiten.

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