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FC Erzgebirge Aue - SV Sandhausen 'Letztes Heimspiel versemmelt'

Gewachsene Tradition - Der Fanmarsch zum letzten Heimspiel der Saison.
Gewachsene Tradition - Der Fanmarsch zum letzten Heimspiel der Saison.
Über den von der aktiven Fanszene traditionellen Fanmarsch vom Altmarkt zum Erzgebirgsstadion, wo die Partie gegen den bereits feststehenden Absteiger aus Sandhausen den vierten Heimsieg in Folge bringen sollte, bis hin zur Autogramm- und Fotostunde mit der Mannschaft sowie den nach der Vertragsverlängerung bis 2028 mit der Wernesgrüner Brauerei 1.000 gesponserten Becher Freibier zum Spieltagende, sollte der runde Heimabschluss der Saison 2024/25 eigentlich feierlich über die Bühne gehen. Doch die “Chance haben wir verpasst”, so Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich, “das darf uns nicht passieren!” Ist es aber.
 
Noch einmal alles geben - 10.780 Zuschauer im Erzgebirgsstadion bringen zum Abschluss den Rekord.
Noch einmal alles geben - 10.780 Zuschauer im Erzgebirgsstadion bringen zum Abschluss den Rekord.

Wenigstens der Zuschauerrekord ist gefallen. Insgesamt 170.470 mehr oder weniger begeisterte Anhänger sahen sich die Spiele im Erzgebirgsstadion an - im Schnitt kamen 8.972. Der Kumpelverein stellt damit den Drittligarekord aus der Aufstiegssaison 2008/09 ein, wo der Mittelwert bei 8.963 Zuschauer lag. Aufgestiegen sind dieses Jahr bekanntlich andere, abgestiegen aber auch. So wie in der aktuellen Spielzeit der letzte Gast im Lößnitztal, der SV Sandhausen. Nach 26 teils sehr torreichen Aufeinandertreffen beider Teams in der 2. Bundesliga und 3. Liga geht es für die Kurpfälzer nun noch eine Etage tiefer. Ob es nach dem geplanten Umbruch beim SVS mit Neu-Coach Olaf Janßen zu einem schnellen Wiedersehen kommen wird, bleibt abzuwarten.
 
Trotz der Niederlage hatten die Einlaufkids vom FV Krokusblüte Drebach/Falkenbach allerhand erlebt.
Trotz der Niederlage hatten die Einlaufkids vom FV Krokusblüte Drebach/Falkenbach allerhand erlebt.

Für diesen Weg gaben die Veilchen gestern zumindest etwas Starthilfe. 13 Partien nacheinander war der Sandhausen erfolglos unterwegs, holte in jenem Zeitraum nur einen mickrigen Zähler (0S-1U-12N) und konnte Dank Aue gestern zumindest ein kleines Erfolgserlebnis feiern. Für Keeper Tim Kips hingegen ein Heimspiel zum vergessen, musste der Startelf-Debütant gleich dreimal hinter sich greifen. Aue geriet schon in der zehnten Minute in Rückstand, als Halimi das frühe 1:0 für den SV Sandhausen erzielte. Eine schnelle Antwort hatten die Veilchen in Person von Sean Seitz auf dem Fuß, doch SVS-Keeper Rehnen blieb im Eins-gegen-Eins Sieger (12.). Es sollte die letzte große Möglichkeit bis zur Halbzeit sein. Zu hausbacken agierten die Auer Akteure, die zwar die Spielkontrolle übernommen hatten, sich aber kaum gefährlich vor das Tor von Rehnen kombinieren konnten. Fast immer war ein Sandhäuser Abwehrbein dazwischen oder die finalen Zuspiele gerieten zu ungenau. So blieb es bei der Pausenführung der Gäste.
 
Hier rettete noch der Querbalken. Ansonsten war Tim Kips bei drei Gegentreffern nicht zu beneiden.
Hier rettete noch der Querbalken. Ansonsten war Tim Kips bei drei Gegentreffern nicht zu beneiden.

Am Spielgeschehen änderte sich nach dem Seitenwechsel auf dem sonnendurchfluteten Grün nichts. Während der SVS sicher verteidigt, fehlen den Veilchen die Ideen in der Offensive. Sommerfußball vom Feinsten, der in der 62. Minute überraschend ein kleines Highlight parat hielt: Ali Loune erkämpfte sich tief in der Sandhäuser Hälfte von Girdvainis den Ball, setzte danach Borys Tashchy in Szene, der aus gut 16 Metern stark in die linke untere Ecke zum Ausgleich abschloss. Die Freude währte nur kurz: Sandhausen konterte in Person von Zander. Der 29-Jährige setzte sich im Strafraum robust gegen Kapitän Marvin Stefaniak durch und brachte sein Team mit einem Ball durch die Hosenträger von Tim Kips wieder in Führung (75.). Den erneuten Ausgleich nach 84 Minuten besorgte Marvin Stefaniak vom ominösen Punkt aus, nachdem Girdvainis Omar Sijaric von den Beinen geholt hatte. Am Ende durfte der SVS dennoch jubeln. In der Nachspielzeit brachte Zander einen Freistoß ins Zentrum, wo der eingewechselte Baumann aus kurzer Distanz einköpfte.
 
Nur selten fanden die Veilchen Lücken in der Sandhäuser Abwehr, wie hier bei Pascal Fallmanns Versuch.
Nur selten fanden die Veilchen Lücken in der Sandhäuser Abwehr, wie hier bei Pascal Fallmanns Versuch.

“Wir haben es uns selbst zuzuschreiben. Es ist im Moment zu einfach, gegen uns Tore zu machen”, sagte ein gefrusteter Jens Härtel, der diesbezüglich die vereinzelten Pfiffe verstehen kann: “Das tut mir total leid für die Jungs, die verabschiedet wurden. Sie hätten eine bessere Atmosphäre verdient.” Gemeint sind Mirnes Pepic, Kilian Jakob, Sean Seitz, Omar Sijaric und Leihgabe Tim Hoffmann, die nach der Niederlage mit einer Collage und Dankesworten vor der Westtribüne verabschiedet worden. Der Zeremonie nicht beigewohnt hat überraschenderweise Niko Vukancic. Aues linker Innenverteidiger hat es sich wohl anders überlegt, ist in Gesprächen mit dem Verein und nicht abgeneigt, doch etwas länger im Erzgebirge zu wohnen, respektive zu arbeiten.
 
Das war sie also, die Heimspielsaison 2024/25 mit zehn Siegen, drei Remis und sechs Niederlagen.
Das war sie also, die Heimspielsaison 2024/25 mit zehn Siegen, drei Remis und sechs Niederlagen.

Spielbericht
Fotos vom Spiel
Fotos vom Fanmarsch

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