30 Jahre Erzgebirgsstadion
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Mit dem 1. FC Nürnberg hatte sich der FC Wismut Aue einen Gegner der besten Garde des damaligen deutschen Fußballs eingeladen. Die Franken nahmen zur Bundesliga-Halbzeit 1991/92 Platz fünf mit 29-24 Toren und 21-17 Punkten ein. Die Nürnberger, immerhin neunfacher deutscher Meister, die am Spieltag zuvor den SV Werder Bremen 1-0 geschlagen hatten, waren in dieser Zeit in aller Munde und mit Auswahlkeeper Andreas Köpke wieder auf dem Vormarsch in der 1. Bundesliga. Mit allen Stars wollte man im Auer Stadion auflaufen, so mit Mark Oechler, Dieter Eckstein, Andreas Köpke, Sergio Zarate, André Golke und nicht zuletzt dem Schützen des Goldenen Tores gegen Bremen, Uwe Weidemann. 4.200 Zuschauer waren darum erwartungsfroh ins Erzgebirgsstadion gekommen. Was sie jedoch von den Franken sahen, war nur die zweite oder dritte Garnitur. Es zeugt schon von einer gehörigen Portion Arroganz und Überheblichkeit der Nürnberger, dem Auer Publikum diesen zweiten Aufguss des Clubs vorzusetzen. Während die ersten Nürnberger Spieler beim Aufwärmen noch mit herzlichem Beifall bedacht wurden, gab es bei der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung ein gellendes Pfeifkonzert. Nicht einen siegreichen Aktiven vom Spiel gegen Bremen hatten sie aufgeboten. Selbst der zweite Anzug der Franken bot an jenem Abend eine enttäuschende spielerische Vorstellung, die dieser freudige Anlass eigentlich nicht verdiente. So gab es überwiegend Pfiffe für die Gäste. Amateuroberligist FC Wismut Aue gewann am Ende völlig verdient mit 3-0. Die Tore besorgten Reichel per Elfmeter (40.), Stohn (58.) und Kirsten (60.). Ein Ergebnis, das von den Auer Zuschauern mit starkem Beifall bedacht wurde, den Nürnbergern jedoch viele Sympathien im Erzgebirge verdarb. Den Ehrenanstoß für diese Begegnung vollzog Siegfried Wolf aus der erfolgreichen Auer Wismut-Mannschaft der fünfziger Jahre.
Dem FC Wismut gebührte an diesem Abend Anerkennung. Die Mannschaft die zuletzt beim Punktspiel drei Tage zuvor in Suhl beim 0-0 alles andere als überzeugte, nutzte dieses Spiel um sich vor ihren Fans wieder zu rehabilitieren. Dies gelang voll und ganz. Insbesondere die Tore zwei und drei waren allein das Kommen wert. Der Freistoßtreffer von Tom Stohn aus 18 Metern unhaltbar ins Tordreieck und der erfolgreiche Abschluss eines Konters über René Hecker, dessen Flanke Jörg Kirsten direkt in die Maschen setzte, waren die Höhepunkte des Abends.
Aue: Weißflog (46. Stettinius) - V. Schmidt (46. Wetzel) - Nickeleit, Barth (4. J. Schmidt), Weitze (65. Popov) - Hecker, Möckel (57. Reich), Reichel, Stohn - Kirsten (77. Faßl), Zweigler
Zuschauer: 4.200
Tore: 1-0 Reichel (40./Foulelfmeter), 2-0 Stohn (58.), 3-0 Kirsten (60.)
Schiedsrichter: Wieland Ziller (Königsbrück)
Bes. Vorkommnisse: Steven Zweigler (Aue) und Andreas Schöll (FCN) sahen in der 19. Minute die Rote Karte
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