1. FC Heidenheim - FC Erzgebirge Aue 'Drei lila-weiße Eier zu Ostern'
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Die Hoffnung auf den Klassenverbleib ist nach wie vor zum Scheitern verurteilt, auch wenn es ‘nur’ noch sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz sind. Es braucht für den Ligaverbleib an den letzten vier Spieltagen schon einen fast perfekten Endspurt. “Wenn Dresden nächste Woche verliert und wir gewinnen, sind wir auf einmal auf vier Punkte dran. So gesehen, ist theoretisch noch alles möglich. Aber es wäre falsch, wenn wir anfangen zu träumen”, sagte Trainer Pavel Dotchev nach der Partie, aus denen er aber eine wichtige Erkenntnis ableiten konnte: “Wenn wir die restlichen Spiele mit der Einstellung von heute angehen, haben wir vielleicht eine kleine Chance, die Relegation zu schaffen.” Denn kämpferisch war es heute so, wie man sich die vergangenen Spiele auch vorgestellt hätte. Doch jedes Mal trat der entscheidende Rückschlag recht früh in Erscheinung. Auch in Heidenheim hätte es nach 40 Sekunden einen Dämpfer geben können, als Kühlwetter die erste Chance der Partie auf dem Fuss, aber zum Glück liegenlassen hatte. Als dann auch noch Ben Zolinski frühzeitig mit gelb bedacht wurde und kurz darauf wieder negativ bei Schiedsrichter Dr. Max Burda auffiel, hatte man schon arge Befürchtungen bekommen, in welche Richtung das wieder laufen könnte.
Doch es sollte in der mit 7.768 Zuschauern gefüllten Voith-Arena ganz anders kommen. Denn die Veilchen übernahmen beim bisher zweitbesten Heimteam der Liga das Heft des Handelns und besaßen als Gast zudem mehr Ballbesitz! Markante Torraumszenen blieben aber durchweg Mangelware, da häufig der finale Pass zu spät gespielt und überhastet abgeschlossen wurde. Eine bessere Balance aus beiden oder etwas mehr Zielstrebigkeit hätte da schon für mehr Gefahr sorgen können, ja müssen. So auch die Aktion von Nicolas-Gerrit Kühn, der in der 30. Minute allein auf das Heidenheimer Tor zulief, jedoch den Ball nicht kontrolliert bekam und von Busch - mit 36,10 km/h seines Zeichens schnellster Spieler des Matchs - im letzten Moment gestört werden konnte. Und da die mit Ben Zolinski, Erik Majetschak, Malcolm Cacutalua und Dirk Carlson neubesetzte Auer Viererabwehrkette einen soliden und abgeklärten Job verrichtete, sodass FCE-Torwart Philipp Klewin, der den verletzten Martin Männel vertrat, nicht ernsthaft gefordert wurde, war das 0:0 zur Pause schon ein kleiner Achtungserfolg.
Es sollte aber noch viel besser für die Veilchen kommen, die sich für eine deutlich entschlossenere Mannschaftsleistung belohnten. Nach einem Freistoß von Nicolas-Gerrit Kühn und der Kopfballablage von Erik Majetschak landete die Kugel vor den Füßen von Ben Zolinski, der nicht lange fackelte und sein drittes Saisontor erzielte (54.). Kurz darauf sorgte FCE-Torwart Philipp Klewin für etwas Unterhaltung, als er beim Wegschlagen des Balls einen Gegenspieler traf und postwendend die Kugel knapp übers Quergebälk flog. Für Heidenheims Trainer Frank Schmidt ein Zeichen, um die Schlagzahl zu erhöhen, wechselte gleich dreifach und wäre dafür fast belohnt worden, als Joker Sessa aus zehn Metern zum Schuss kam - knapp links vorbei (77.). Ben Zolinski machte es im direkten Gegenzug besser, baute die Führung nach schönem Pass vom eingewechselten John-Patrick Strauß auf 2:0 aus. In seinem 50. Zweitligaspiel im Trikot der Veilchen wohl das schönste Geschenk an sich selbst. Aber auch Co-Trainer Marc Hensel, der heute seinen 36. Geburtstag feiert, war sichtlich begeistert vom Auftritt seiner Lila-Weißen, der fast mit einem dritten Tor für Aue beendet wurde: Jann George scheiterte aus kurzer Distanz an FCH-Keeper Müller (84.). Die drei lila-weißen Punkte waren aber auch so im Nest. Frohe Ostern.
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