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MSV Duisburg - FC Erzgebirge Aue 'Wir ham' die schönsten Beutel'

Ein Dankeschön für die lila-weißen Schlachtenbummler.
Ein Dankeschön für die lila-weißen Schlachtenbummler.
Wie schon im Hinspiel konnten die Veilchen eine Führung nicht übers Ziel bringen, teilten sich abermals die Punkte mit den bereits abgestiegenen Zebras. Die Chance auf Rang vier, verbunden mit einem direkten Startplatz im DFB-Pokal, ist mit dem zwölften Remis der Auer in dieser Saison in sehr weite Ferne gerückt. Punktgleich mit Saarbrücken stehen noch Essen (58) und Dresden (59) auf der Überholspur. Dass alle drei Mannschaften am letzten Spieltag patzen werden, eher unwahrscheinlich. Wenn man selbst nicht die Hausaufgaben macht, bleibt eben nur die Zuschauerrolle.
 
Bereits zum neunten Mal in dieser Saison geht Aue mit einer Führung in die Pause. Doch Sean Seitz‘ Treffer sollte beim MSV nur zu einem Remis reichen.
Bereits zum neunten Mal in dieser Saison geht Aue mit einer Führung in die Pause. Doch Sean Seitz‘ Treffer sollte beim MSV nur zu einem Remis reichen.

Apropos, 11.508 Fans waren in der Schauinsland-Reisen-Arena zugegen, wollten das letzte Heimspiel in der 3. Liga des MSV Duisburg erleben. Unter ihnen auch 290 Anhänger im Gästeblock, die nach der gut sechzigminütigen Unterbrechung wohl erst tief in der Nacht wieder heimfanden. Zuvor hatte ihr Team eine zweimalige Führung vergeben. So egalisierte erst Esswein in der 57. Minute das vierte Saisontor von Sean Seitz (43.) und fast im direkten Gegenzug des direkt verwandelten Freistoßes von Marvin Stefaniak (61.) markierte Engin das 2:2 vom ominösen Punkt aus (64.). Die anschließende Sturm- und Drangphase der Veilchen, Borys Tashchy und zweimal Tim Danhof setzten Duisburgs Schlussmann Braune ordentlich unter Druck, wurde durch den etwas schwulstigen Auftritt der Duisburger Ultras jäh gestoppt.
 
Passt perfekt: Marvin Stefaniaks direkt verwandelter Freistoß.
Passt perfekt: Marvin Stefaniaks direkt verwandelter Freistoß.

“Nach der Spielunterbrechung hatte sich die Situation völlig verändert, dann war nicht mehr zu erwarten”, sagte Pavel Dotchev, der, wie alle im Stadion, fast eine Stunde lang auf eine Entscheidung der Sicherheitsbehörden und folglich des Schiedsrichtergespanns um Assad Nouhoum (Oberweikertshofen) warten musste. Passiert ist nichts mehr, weder im annähernd verwaisten Stadion, noch auf dem Grün. Die Luft war raus, auch wenn der eingewechselte Maximilian Thiel nach Wiederwiederanpfiff die dritte Auer Führung auf dem Fuß gehabt hatte. Schlussendlich war die Extratime fürn Arsch. “Es gibt auf der einen Seite offensichtlich einen formellen Akt, des zu Ende Spielens. Doch da muss es andere Regelungen geben”, hatte Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich womöglich auch über eine Entscheidung am grünen Tisch nachgedacht.
 
Zur Abkühlung der Gemüter ließ Schiedsrichter Assad Nouhoum den Ball für 60 Minuten ruhen.
Zur Abkühlung der Gemüter ließ Schiedsrichter Assad Nouhoum den Ball für 60 Minuten ruhen.

Seis drum, sportlich war der eh schon komisch anmutende Heimabschied des MSV aus dem Profifußball nach 150 Minuten besiegelt. Bis auf die Ausschreitungen wurde größtenteils auf ‘Unterstützung’ der Zebras verzichtet, das Team oftmals mit höhnischem Applaus bedacht. “Das fühlt sich selbst als Gegner komisch an”, hatte Matthias Heidrich bereits zur Halbzeit angemerkt und war froh, dass der Auer Gästeblock auf Schmähgesänge und weitere Provokationen verzichtete. Warum auch, zählte doch der Tag für die Auer Anhänger durchaus zu den besseren. Obendrein spendierte die aktive Fanszene zur Belohnung der Saisonstrapazen jedem Mitgereisten eine individuell gestaltete Stofftasche. Die anschließend akustische wie auch optische Zurschaustellung jener Gabe dürfte demnächst viral gehen: ‘Wir haben die schönsten Beutel!’

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