MSV Duisburg - FC Erzgebirge Aue 'Wir ham' die schönsten Beutel'
Geschrieben von am Kategorien Spielbericht Noch keine Kommentare


Apropos, 11.508 Fans waren in der Schauinsland-Reisen-Arena zugegen, wollten das letzte Heimspiel in der 3. Liga des MSV Duisburg erleben. Unter ihnen auch 290 Anhänger im Gästeblock, die nach der gut sechzigminütigen Unterbrechung wohl erst tief in der Nacht wieder heimfanden. Zuvor hatte ihr Team eine zweimalige Führung vergeben. So egalisierte erst Esswein in der 57. Minute das vierte Saisontor von Sean Seitz (43.) und fast im direkten Gegenzug des direkt verwandelten Freistoßes von Marvin Stefaniak (61.) markierte Engin das 2:2 vom ominösen Punkt aus (64.). Die anschließende Sturm- und Drangphase der Veilchen, Borys Tashchy und zweimal Tim Danhof setzten Duisburgs Schlussmann Braune ordentlich unter Druck, wurde durch den etwas schwulstigen Auftritt der Duisburger Ultras jäh gestoppt.

“Nach der Spielunterbrechung hatte sich die Situation völlig verändert, dann war nicht mehr zu erwarten”, sagte Pavel Dotchev, der, wie alle im Stadion, fast eine Stunde lang auf eine Entscheidung der Sicherheitsbehörden und folglich des Schiedsrichtergespanns um Assad Nouhoum (Oberweikertshofen) warten musste. Passiert ist nichts mehr, weder im annähernd verwaisten Stadion, noch auf dem Grün. Die Luft war raus, auch wenn der eingewechselte Maximilian Thiel nach Wiederwiederanpfiff die dritte Auer Führung auf dem Fuß gehabt hatte. Schlussendlich war die Extratime fürn Arsch. “Es gibt auf der einen Seite offensichtlich einen formellen Akt, des zu Ende Spielens. Doch da muss es andere Regelungen geben”, hatte Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich womöglich auch über eine Entscheidung am grünen Tisch nachgedacht.

Seis drum, sportlich war der eh schon komisch anmutende Heimabschied des MSV aus dem Profifußball nach 150 Minuten besiegelt. Bis auf die Ausschreitungen wurde größtenteils auf ‘Unterstützung’ der Zebras verzichtet, das Team oftmals mit höhnischem Applaus bedacht. “Das fühlt sich selbst als Gegner komisch an”, hatte Matthias Heidrich bereits zur Halbzeit angemerkt und war froh, dass der Auer Gästeblock auf Schmähgesänge und weitere Provokationen verzichtete. Warum auch, zählte doch der Tag für die Auer Anhänger durchaus zu den besseren. Obendrein spendierte die aktive Fanszene zur Belohnung der Saisonstrapazen jedem Mitgereisten eine individuell gestaltete Stofftasche. Die anschließend akustische wie auch optische Zurschaustellung jener Gabe dürfte demnächst viral gehen: ‘Wir haben die schönsten Beutel!’
Spielbericht
Fotos vom Spiel
Noch keine Kommentare