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Bor. Dortmund II - FC Erzgebirge Aue 'Jetzt-erst-recht oder doch erst später'

Sonntag, um 19:30 Uhr - ab 2025 wird diese Anstoßzeit auch in der 1. Bundesliga weiter forciert
Sonntag, um 19:30 Uhr - ab 2025 wird diese Anstoßzeit auch in der 1. Bundesliga weiter forciert
Wenn du fürs Ticket - fünf Euro fürn Steher - weniger bezahlst als für den Parkplatz (8 Euro), dann kann das doch nur noch ein genialer Abend werden... Mit 1:3 verlor der Kumpelverein zum Abschluss des 15. Spieltags bei der Reserve von Erstligist Borussia Dortmund, gab dabei noch eine 1:0-Führung aus der Hand und hatte mehrfach Pech bei den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns um Felix Grund (Haidlfing). Vor 1.525 Zuschauern im Stadion Rote Erde brachte Kilian Jakob (6.) die Veilchen mit der ersten Chance in Führung, die allerdings nur fünf Minuten Bestand hatte - Campbell traf zum Ausgleich. Danach drehte Hettwer (27.) erst die Partie und sorgte in der 74. Minute mit seinem neunten Saisontor für die Entscheidung. Dass Aues Torhüter Martin Männel in der 34. Minute einen unberechtigt gegebenen Foulelfmeter stark gegen Eberwein parierte war schlussendlich nur eine Randerscheinung, da auch in der zweiten Halbzeit der Treffer von Kilian Jakob zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich wegen einer fälschlicherweise getroffenen Abseitsentscheidung nicht zählte. Alles in allem ein “genialer Abend”.
 
Nach der 1:3-Niederlage sind die Wege beim Abklatschen für die Spieler gefühlt noch länger.
Nach der 1:3-Niederlage sind die Wege beim Abklatschen für die Spieler gefühlt noch länger.

Hinzu kam das Hauptthema über Pavel Dotchevs Aus zu Saisonende. Die beteiligten Protagonisten haben sich weit vor Veröffentlichung geeinigt - mehr wollte Aues Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich zur Halbzeitpause auch nicht sagen: “Wir müssen nicht für die Öffentlichkeit griffig, sondern für uns intern klar sein. Der Eine sagt das, der Andere reagiert darauf. Das brauchen wir nicht!” Wer der Presse den Hinweis darüber gegeben hat, bleibt noch spekulativ. Jedenfalls ist seit der Bestellung des neuen FCE-Vorstands vor zwei Jahren wenig bis gar nichts mehr nach außen gedrungen. Doch hier platzte die Geheimhaltungsblase. Ändern kann man daran jetzt nichts mehr. Diesbezüglich muss sich wieder aufs Tagesgeschäft konzentriert werden, findet auch Aues Kapitän Martin Männel: “Man müsse es als Mannschaft professionell nehmen und ein Stück eine Jetzt-erst-recht-Stimmung aufbauen, um für den Trainer einen würdigen Abschluss zu kreieren.”

Der erste Versuch ist jedenfalls schon mal schiefgelaufen, auch wenn die erste Halbzeit mehr zu bieten hatte, als nur ein mickriges Törchen auf Auer Seite. So versuchten die Veilchen gegen enorm offensiv ein- und aufgestellte Gastgeber, mit Ballbesitz zum Erfolg zu kommen, hingegen setzten die jungen Dortmunder auf schnelles Umkehrspiel. Beides führte zum Erfolg: Zunächst verwertete Kilian Jakob ein Zuspiel von Anthony Barylla, der für den gelbgesperrten Pascal Fallmann die rechte Abwehrseite beackerte, mit links ins lange Eck zur frühen Führung für Aue und fast im Gegenzug steckte Eberwein auf Campbell durch, der Martin Männel auswackelte und zum Ausgleich abschloss (11.) Das 18-jährige Talent war auch im weiteren Spielverlauf Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der von Zimmermann trainierten Mannschaft, welche vier Akteure in der Startelf inne hatte, die noch am Vortag bei den Profis beim 4:0-Erfolg gegen den SC Freiburg im Einsatz waren bzw. auf der Bank saßen.

Das beste Heimteam der 3. Liga gab weiter Gas und legte nach Schema F nach. Schnörkellos und mit hohem Tempo steckte diese Mal Foti das Leder durch eine Lücke in der Auer Innenverteidigung, bediente damit Hettwer, der Martin Männel mit einem Lupfer aus 16 Metern überwand und die Partie damit in der 27. Minute drehte. Sechs Minuten später bekam Schwarzgelb einen Foulelfmeter zugesprochen, obwohl Erik Majetschak Unruheherd Campbell klar außerhalb des Sechzehner foulte. Alles reklamieren blieb ohne Erfolg genauso wie der Versuch von Eberwein. Halbhoch nach links wollte er Aues Kapitän überwinden, doch der Routinier parierte großartig und hielt so seine Farben im Spiel. Und wäre Kilian Jakobs Schuss von Lühr nicht geblockt worden (43.) oder bei Marvin Stefaniaks direktem Freistoß in der ersten Minute der Nachspielzeit nicht die Latte im Weg gewesen, so wäre ein 2 zu 2 zur Pause nicht unverdienter Natur.
 
Trotz beschissener Terminierung unterstützten im Stadion Rote Erde gut 300 Schlachtenbummler den Kumpelverein.
Trotz beschissener Terminierung unterstützten im Stadion Rote Erde gut 300 Schlachtenbummler den Kumpelverein.

Erst recht als der Ball neun Minuten nach Wiederanpfiff im Tor der Dortmunder zappelte und Kilian Jakob damit seinen Doppelpack markierte. Allerdings verwehrten die Unparteiischen die Anerkennung, da sich Passgeber Marvin Stefaniak zuvor in der verbotenen Zone aufgehalten haben soll. Eine Fehlentscheidung, wie die Fernsehbilder zwar belegten, aber an der Abseitsentscheidung bekanntlich nichts ändern sollte. Im weiteren Spielverlauf war der Wille, hier im Schatten des Signal Iduna Parks vor 300 mitgereisten Schlachtenbummler zumindest einen Zähler zu erkämpfen, vorhanden, doch es fehlten einfach die Mittel, um die BVB-Youngster zu ärgern. Etliche Flankenbälle flogen ungefährlich über den Strafraum hinweg oder über das Tor. Wie man es leider besser macht, zeigten abermals die Hausherren, die mit Hettwers Treffer in der 73. Spielminute auch die Vorentscheidung herbeiführten. So gab es erstmals seit dem 5. bzw. 9. Spieltag nach eigener Führung gar keine Punkte für Aue. Im 11. Duell war es zudem die zweite Niederlage des FC Erzgebirge gegen die U23 der Dortmunder. Weiter gehts für den Kumpelverein am Samstag gegen den SC Verl. Da kann im Heimspiel auch die von Martin Männel angesprochene, würdige Verabschiedung von Pavel Dotchev beginnen.

Spielbericht

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