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FC Erzgebirge Aue - SV Verl 'Einfach beschissen'

Fünfmal musste Martin Männel hinter sich greifen - Die Macht im Schacht hat frostige Zeiten vor sich.
Fünfmal musste Martin Männel hinter sich greifen - Die Macht im Schacht hat frostige Zeiten vor sich.
Am gestrigen Samstagnachmittag empfingen die Veilchen im Lößnitztal den SportClub Verl, kassierten gegen die Ostwestfalen eine enttäuschende 2:5-Niederlage und konnten den Abwärtstrend nicht stoppen. Nach einem vielversprechenden Start von Lila-Weiß verlor man komplett den Faden und später auch noch Marvin Stefaniak mit Glatt Rot. Ganz anderes Stimmungsbild bei den Gästen aus Verl, die sich äußerst effektiv zeigten und die Fehler in der Auer Abwehr eiskalt ausnutzten.
 
Auch im Block OP waren die leeren Plätze nicht zu übersehen.
Auch im Block OP waren die leeren Plätze nicht zu übersehen.

Die schlechten Leistungen aus den vergangenen Partien spiegelte sich zudem in der Zuschauerzahl wider. Gerade einmal 5.713 Unentwegte (Saisonminusrekord) machten sich in teils sonnendurchfluteten, aber auch fröstelnden Bereichen des Erzgebirgsstadions gemütlich. Gefroren hat aber am Ende wohl keiner, der Frust und die Emotionen erzeugten viel Wärme von innen heraus. Zudem gab es vor Ablauf der 90 Minuten die bekannte, aber jedoch sehr bedenkliche Abwanderungswelle - man hatte genug gesehen. Fünf Gegentore zu Hause sind schon grenzwertig. Am 31. Spieltag der Saison 2022/23 kassierte der Kumpelverein letztmalig so viel. Beim Halleschen FC hieß es damals ebenfalls 2:5 aus Auer Sicht. Nimmt man ein Heimspiel zu Grunde, dann war es in der gleichen Saison der 4. Spieltag, als Aue 1:5 gegen Wehen Wiesbaden unterging.
 
Doppelter Premierentreffer: Omar Sijaric traf vor der Westtribüne.
Doppelter Premierentreffer: Omar Sijaric traf vor der Westtribüne.

Die von Martin Männel geforderte adäquate Verabschiedung von Pavel Dotchev zündete somit auch heuer nicht. Wie auch die personellen Umstellungen mit Tim Hoffmann, Omar Sijaric und der nach Gelbsperre wieder spielberechtigte Pascal Fallmann. Bereits nach sieben Minuten zappelte der erste Angriff der Verler im Tor der Veilchen. Der schnörkellos vorgetragene Angriff der Gäste vollendete Yari Otto völlig freistehend auf Höhe des Elfmeterpunktes. Die passende Antwort hätte Marvin Stefaniak nur vier Minuten später geben können, als er blank vor SC-Keeper Schulze auftauchte, aber den vorausgegangenen Fehler von Gruber nicht gewinnbringend nutzen konnte. Aue blieb dran, erzielte dann erstmalig in dieser Saison ein Tor vor der Westtribüne. Omar Sijaric verwertete das Zuspiel von Borys Tashchy mit viel Schmackes unter die Latte zum Ausgleich (16.). Startelfheimdebüt, erstes Saisontor und der erste Treffer vor den eigenen Fans. Doch die Freude hielt nur kurz, da auf der Gegenseite Steczyk nach Hereingabe von Kammerbauer erneut zur Gästeführung traf (24.).
 
Seitenwahl verloren, fünf Tore gefangen und auch noch die blendende Klara im Gesicht. Kein guter Tag für Aues Kapitän.
Seitenwahl verloren, fünf Tore gefangen und auch noch die blendende Klara im Gesicht. Kein guter Tag für Aues Kapitän.

Am zweiten Rückstand hatten die Veilchen langen zu knaupeln. Umso überraschender fiel das 2:2. Marcel Bär erlief das Tashchy-Zuspiel aus der eigenen Hälfte, umkurvte den weit herausgeeilten Verler Schlussmann und schob aus rund 30 Metern ein. Zwei Minuten vor der Pause eigentlich ein psychologisch wichtiger Zeitpunkt für den weiteren Spielverlauf. Doch es kam ganz anders. Erst brachte Gayrets die Ostwestfalen mit einem Fernschuss aus 18 Metern in den linken Giebel zum dritten Mal in Front (45.) und dann stocherte Gruber nach Männels Patzer den vierten Gästetreffer über die Linie (45.+3).
 
Nicht der Schlusspunkt in einer einseitigen Partie, aber wohl der Tiefpunkt.
Nicht der Schlusspunkt in einer einseitigen Partie, aber wohl der Tiefpunkt.

Wer nun dachte, der Kumpelverein würde nach der Pause eine Reaktion zeigen, sah sich (abermals) getäuscht. Eher war Verl dem sechsten Tor näher dran, als die Veilchen am Ausgleich. Einzig Lokotsch Fehlschuss aus sieben Metern am linken Pfosten vorbei (68.), war es zu verdanken, dass es am Ende kein halbes Dutzend gegen den FCE wurde. Es lief einfach nichts mehr zusammen. Erst recht nicht in Unterzahl. Marvin Stefaniak fuhr Taz an der Eckfahne von hinten in die Parade, der junge Schiedsrichter der SSV Glött, Felix Wagner, wertete die Aktion mit Glatt Rot für Aues Mittelfeldmotor. Damit war die Messe eine Viertelstunde vor Schluss komplett gelesen. Den fünften Treffer der Gäste in der Nachspielzeit nahm man daher schon mit viel Gelassenheit hin. Jedoch nicht das Verhalten des 19-jährigen Torschützen, der weiß Gott nicht den entscheidenen Siegtreffer erzielt hatte. “Einfach beschissen”, fasste Marcel Bär die gesamte Situation passend zusammen.

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