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FC Erzgebirge Aue - SV Meppen 'Elf Freunde müsst ihr sein'

Nach der Bewerbung für das Tor des Monats kam bei allen Akteuren auch das Lachen wieder. Erleichterung machte sich breit.
Nach der Bewerbung für das Tor des Monats kam bei allen Akteuren auch das Lachen wieder. Erleichterung machte sich breit.
Man muss schon weit zurückblättern, um genau zu sagen, wann die Veilchen das letzte Mal die gekreuzten Hämmer nach einem Heimsieg zelebriert haben. Seit dem 25. Spieltag der vergangenen Zweitligasaison, als Jahn Regensburg mit einem 1:0-Erfolg besiegt wurde, pausierte demnach das markante Feier-Ritual. Gestern Abend durfte es endlich wieder auferleben. Für die vielen Neuzugänge noch gänzlich ungewohnt, war es aber nach dem klaren 3:0 mehr als angebracht und man hofft, diesen Usus wieder öfters im Erzgebirgsstadion sehen zu können.

Nur 5.480 Zuschauer wohnten bei herbstlichen Temperaturen dem ersten Auer Saisonsieg in der 3. Liga bei, gerieten durch die Tore von Tom Baumgart (31.), Dimitrij Nazarov (45.+4) und Steffen Nkansah (49.) aber recht schnell in Feierlaune, auch wenn durch die Rote Karte gegen Doppelvorbereiter Maximilian Thiel (62.) dem Vorwärtsdrang der Lila-Weißen ein kleiner Dämpfer verpasst wurde. Am Ende steht nach dem 2:1-Erfolg im Sachsenpokal bei Oberligist FC Eilenburg der zweite Sieg in Folge auf dem Zettel. Interimstrainer Carsten Müller dreht derzeit wohl an den richtigen Schrauben im Team, hatte bei der Torhüterfrage aber die Qual der Wahl. Letztendendes fiel die Entscheidung zu Gunsten des langjährigen Stammkeepers Martin Männel, der damit den Vorzug vor Geburtstagskind Philipp Klewin bekam.

Gleichzeitig wanderte auch die Kapitänsbinde von Dimitrij Nazarov zurück an Aues Schlussmann. Das Abgeben dieser Bürde sollte sich als Glücksfall herausstellen. Denn wer neun Spieltage mit sich selbst und den Widrigkeiten der (Kack)Liga kämpft, um dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen 25-Meter-Hammer rauszuholen, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, in jedem Spiel das Tor des Monats zu schießen, ja, dann darf man schon von befreit sprechen. Und hätte Marco Schikoras Treffer kurz vor Dimas Geniestreich gezählt, wäre auch das Verhältnis Chancen und Tore auf ein neues Level gebracht wurden. Denn (fast) alles was auf das Meppener Tor flog, ging auch rein. Viele Möglichkeiten hatte daher Aue nicht, doch heuer nutzte man sie einfach konsequent. Die auswärts noch sieglosen Gäste aus dem Emsland waren nicht viel schlechter, hatten mit einem Schuss knapp am Pfosten vorbei (34.) oder per Lattenknaller (35.) sowie Seitfallzieher (45.+6) von Pourié gute Möglichkeiten für einen eigenen Treffer.

Zuvor blieb es eine halbe Stunde lang allerdings beim beim vorsichtigen Abtasten, ehe Tom Baumgarts Kopfballtreffer zum 1:0 (31.) den Start für besagte Offensivaktionen gab. Die Halbzeitpause vermochte diesem Drang keinen Abbruch. Vier Minuten nach Wiederanpfiff sorgte Steffen Nkansah nach einer Thiel-Ecke für das dritte Tor des Abends. Wahnsinn. Meppen, um eine Antwort nicht verlegen, traf indes wieder Aluminium (58. / 66.) und konnte auch mit einem Mann mehr - Maximilian Thiel sah nach Foulspiel an Hemlein glatt Rot (62.) - aber nicht wirklich am Torverhältnis rütteln. Die Veilchen hielten aufopferungsvoll dagegen und beendeten die Leidenszeit gemeinschaftlich mit einem Erfolgserlebnis, dem ersten Punktspielsieg im zehnten Anlauf. “Es liegt noch extrem viel Arbeit vor uns. Wir tun gut daran, Demut walten zu lassen und die Mannschaft Schritt für Schritt weiter zu festigen und dann hoffentlich den Schulterschluss mit den Fans weiter vollziehen zu können”, sagte Carsten Müller dem MDR. Oder frei nach dem Klassiker: Elf Freunde müsst ihr sein.

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