Martin Männel, schon lange ein Auer Urgestein
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Gekommen, um zu bleiben! - so lautete einst die Überschrift, als Torhüter Martin Männel im Oktober 2020 die 400er Marke überschritten hatte. Vier Monate später, genauer gesagt am 19. Februar 2021 beim Heimspiel gegen den VfL Bochum, war der gebürtige Hennigsdorfer dann alleiniger Rekordhalter. 419 Pflichtspiele für den FCE hatte bis dahin noch keiner geschafft, überholte damit den jahrelangen Titelträger und Wismut-Ikone Holger Erler, der vor fast 37 Jahren, im September 1984, Siegfried Wolf (403) als Rekordspieler abgelöst hatte. Seit heute Abend hat Martin Männel den nächsten Meilenstein erreicht und den Legendenstatus mehr als nur inne. 500 Pflichtspiele für Erzgebirge Aue - Herzlichen Glückwunsch!
Begonnen hat alles am 28. Juni 2008 beim 19:1 Kantersieg im Testspiel gegen den damaligen Kreisligisten VfB Glückauf Oelsnitz. Nach dem ersten Abstieg des FC Erzgebirge Aue aus der 2. Bundesliga 2008 lotste Aues neuer Trainer Heiko Weber vier Akteure - Marc Hensel, Arne Feick, Jan Hochscheidt und eben jenen Martin Männel - von Energie Cottbus II ins Erzgebirge. Seitdem absolvierte der Keeper, welcher seine fußballerische Karriere 1996 beim FSV Velten begann und dann beim SC Oberhavel Velten sowie über die Jugendmannschaften des FC Energie Cottbus weiter vorantrieb, insgesamt 44.921 Spielminuten für die Veilchen. Diese setzen sich ebenfalls aus rekordverdächtige 332 Zweitliga- und 143 Drittliga-Partien, zwei Relegationsspielen sowie 17 DFB- und 6 Sachsen-Pokalbegegnungen zusammen. 161 Siege konnte er mit seinen Lila-Weißen feiern, verlor jedoch auch wie heute 193 Partien. 129 Unentschieden und weder eine Gelb-Rote noch eine glatt rote Karte stehen in seiner Auer Vita. Die 35 gelben Kartons basieren meist auf sein bekannt aufreizendes Zeitspiel und nicht auf seine unfaire Gangart. Eine Sperre sollte er aber aufgrund einer fünften Gelben dennoch absitzen: Am 26. Mai 2020 vertrat ihn hierbei Robert Jendrusch.
499 Partien absolvierte der seit der Saison 2015/16 (fast durchweg) auserkorene Mannschaftskapitän von Beginn an und musste nur zwei davon verletzungsbedingt vorher abbrechen. Und zwar am 21. September 2016 in der Heimpartie des 6. Spieltages gegen Arminia Bielefeld. Es war die 34. Spielminute, die Aues Nummer Eins in seiner Karriere wohl so schnell nicht vergessen wird. Im Anschluss an einem Eckball ging der Bielefelder Hemlein mit vollem Einsatz in das Duell mit Martin Männel, welcher nach dem Ball hechtete und dann mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb. Noch auf dem Platz wurde die Diagnose gestellt: Luxation des linken Ellenbogens, welcher in einer sofortigen Operation im HELIOS Klinikum wieder eingerenkt wurde. Der zweite verletzungsbedingte Ausfall war vor gut einem Jahr beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg, als der Keeper bei seiner ersten Aktion unglücklich auf den Rücken fiel. Erst nach der der Winterpause stand der ehemalige Junioren-Nationalspieler unter Chefcoach Pavel Dotchev wieder im Tor der Veilchen.
Sein erstes und einziges Tor im Profifußball gelang dem 35-Jährigen in der Saison 2014/15. Im Auswärtsspiel der Lila-Weißen gegen den 1. FC Heidenheim war gerade die 88. Minute angebrochen, als Martin Männel aus dem eigenen Kasten in den gegnerischen Strafraum stürmte. Alles oder nichts im Abstiegskampf. “Diese Situation habe ich mir im Kopf vorher schon eine Millionen Mal vorgestellt”, sagte damals der Keeper, der mit seinen 1,84 Metern nicht zu den Größten in seinem Metier gehört, aber enorme Sprungkraft bewies: Selcuk Alibaz’ Eckball wuchtete er nämlich unhaltbar per Kopf ins lange Eck zum 2:2. Doch selbst mit seinem bis jetzt einzigen Treffer konnte Aues Schlussmann alleine den Abstieg am letzten Spieltag aus der 2. Bundesliga nicht mehr abwenden, der Kumpelverein musste als Vorletzter direkt runter in Liga 3. Demzufolge wollte über sein erstes Tor im Männerbereich auch keine rechte Freude aufkommen. “Das ist am Ende nur eine Randgeschichte”, sagte damals der frischgebackene Torschütze. Sein erster Abstieg mit Aue schmerzte viel zu sehr.
Doch nach nur einem Jahr war sein Verein wieder zweitklassig. Mit lediglich 21 Gegentreffern - bis heute immer noch die wenigsten in der 3. Liga - war der mittlerweile dritte Aufstieg der Veilchen auch ein Verdienst von Martin Männel, bei dem auch ein kurioses Eigentor in seiner Statistik steht. An einem Freitagabend auf Platz 11 des Weserstadions fiel er am 23. Oktober 2015 nach einer Kerze seines damaligen Mitspielers und heutigem Videoanalysten Adam Susac mit samt dem Ball nach hinten ins eigene Tor. Zum Glück sind solche trostlosen Momente rar gesät in der fußballerischen Karriere des mit seiner Frau Doreen sowie den zwei Kindern Anton und Max in Chemnitz wohnenden Familienvaters. Insgesamt 150-mal schaffte es Martin Männel, seinen Kasten sauber zu halten, behielt damit in fast einem Drittel seiner Einsätze eine Weiße Weste. Verantwortlich dafür waren sechs Torwart-Trainer. Mit Georgios Berneanou bestreitet Martin Männel gerade seine 16. Saison. Zuvor waren Tomislav Piplica, Daniel Haas, Max Urwantschky, Russi Petkov und Jörg Weißflog für die Ausbildung des Keepers zuständig.
Ab heute stehen 500 Pflichtspiele für den FC Erzgebirge Aue in seiner und in der Geschichte des Kumpelvereins. Wahnsinn! Dass einst der ehemalige FCE-Präsident Helge Leonhardt über ihn vom ‘Buffon des Erzgebirges’ sprach, sollte sich zumindest hierbei als richtig erweisen. Am 26. Juli 2008 lief Martin Männel im Alter von 20 Jahren, vier Monaten und zehn Tagen erstmals in einem Pflichtspiel für die Veilchen auf. Die Premiere verlief wie das heutige Match allerdings nicht gerade glücklich: Erzgebirge Aue, gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen, verlor zur Saisoneröffnung in der neu gegründeten 3. Liga zu Hause mit 0:2 gegen Eintracht Braunschweig. Sein Einhundertstes sollte ein torloses werden. 0:0 hieß es im Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt (30.04.2011). Ebenfalls nicht so erfolgreich endete sein 200. Pflichtspiel mit 0:2 in Darmstadt (13.09.2014). Nachdem erneuten Remis in Braunschweig (1:1 am 18.08.2017) zum 300. konnte Martin Männel bei seinem 400. Spiel endlich als Sieger vom Platz gehen. 2:1 gewannen seine Farben im Erzgebirgsstadion gegen Heidenheim (18.10.2020). Nun hat er die 500er Marke leider mit einer Niederlage überschreiten müssen. Nicht schön, aber den Rekord kann Martin Männel so schnell keiner mehr nehmen. Glück Auf!
Fotos von Martin Männel
Die 500 Pflichtspiele im Überblick:
2. Bundesliga: 332 Spiele, 29.763 Minuten, 103S-90U-139N, 1 Tor, 22 Gelbe
3. Liga: 143 Spiele, 12.788 Minuten, 63S-38U-42N, 9 Gelbe
DFB-Pokal: 17 Spiele, 1.620 Minuten, 6S-0U-11N, 2 Gelbe
Sachsen-Pokal: 6 Spiele, 570 Minuten, 5S-0U-1N, 1 Gelbe
Relegation: 2 Spiele, 180 Minuten, 1S-1U-0N, 1 Gelbe
Gesamt: 500 Spiele, 44.921 Minuten, 178S-129U-193N, 1 Tor, 35 Gelbe
Begonnen hat alles am 28. Juni 2008 beim 19:1 Kantersieg im Testspiel gegen den damaligen Kreisligisten VfB Glückauf Oelsnitz. Nach dem ersten Abstieg des FC Erzgebirge Aue aus der 2. Bundesliga 2008 lotste Aues neuer Trainer Heiko Weber vier Akteure - Marc Hensel, Arne Feick, Jan Hochscheidt und eben jenen Martin Männel - von Energie Cottbus II ins Erzgebirge. Seitdem absolvierte der Keeper, welcher seine fußballerische Karriere 1996 beim FSV Velten begann und dann beim SC Oberhavel Velten sowie über die Jugendmannschaften des FC Energie Cottbus weiter vorantrieb, insgesamt 44.921 Spielminuten für die Veilchen. Diese setzen sich ebenfalls aus rekordverdächtige 332 Zweitliga- und 143 Drittliga-Partien, zwei Relegationsspielen sowie 17 DFB- und 6 Sachsen-Pokalbegegnungen zusammen. 161 Siege konnte er mit seinen Lila-Weißen feiern, verlor jedoch auch wie heute 193 Partien. 129 Unentschieden und weder eine Gelb-Rote noch eine glatt rote Karte stehen in seiner Auer Vita. Die 35 gelben Kartons basieren meist auf sein bekannt aufreizendes Zeitspiel und nicht auf seine unfaire Gangart. Eine Sperre sollte er aber aufgrund einer fünften Gelben dennoch absitzen: Am 26. Mai 2020 vertrat ihn hierbei Robert Jendrusch.
499 Partien absolvierte der seit der Saison 2015/16 (fast durchweg) auserkorene Mannschaftskapitän von Beginn an und musste nur zwei davon verletzungsbedingt vorher abbrechen. Und zwar am 21. September 2016 in der Heimpartie des 6. Spieltages gegen Arminia Bielefeld. Es war die 34. Spielminute, die Aues Nummer Eins in seiner Karriere wohl so schnell nicht vergessen wird. Im Anschluss an einem Eckball ging der Bielefelder Hemlein mit vollem Einsatz in das Duell mit Martin Männel, welcher nach dem Ball hechtete und dann mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb. Noch auf dem Platz wurde die Diagnose gestellt: Luxation des linken Ellenbogens, welcher in einer sofortigen Operation im HELIOS Klinikum wieder eingerenkt wurde. Der zweite verletzungsbedingte Ausfall war vor gut einem Jahr beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg, als der Keeper bei seiner ersten Aktion unglücklich auf den Rücken fiel. Erst nach der der Winterpause stand der ehemalige Junioren-Nationalspieler unter Chefcoach Pavel Dotchev wieder im Tor der Veilchen.
Sein erstes und einziges Tor im Profifußball gelang dem 35-Jährigen in der Saison 2014/15. Im Auswärtsspiel der Lila-Weißen gegen den 1. FC Heidenheim war gerade die 88. Minute angebrochen, als Martin Männel aus dem eigenen Kasten in den gegnerischen Strafraum stürmte. Alles oder nichts im Abstiegskampf. “Diese Situation habe ich mir im Kopf vorher schon eine Millionen Mal vorgestellt”, sagte damals der Keeper, der mit seinen 1,84 Metern nicht zu den Größten in seinem Metier gehört, aber enorme Sprungkraft bewies: Selcuk Alibaz’ Eckball wuchtete er nämlich unhaltbar per Kopf ins lange Eck zum 2:2. Doch selbst mit seinem bis jetzt einzigen Treffer konnte Aues Schlussmann alleine den Abstieg am letzten Spieltag aus der 2. Bundesliga nicht mehr abwenden, der Kumpelverein musste als Vorletzter direkt runter in Liga 3. Demzufolge wollte über sein erstes Tor im Männerbereich auch keine rechte Freude aufkommen. “Das ist am Ende nur eine Randgeschichte”, sagte damals der frischgebackene Torschütze. Sein erster Abstieg mit Aue schmerzte viel zu sehr.
Doch nach nur einem Jahr war sein Verein wieder zweitklassig. Mit lediglich 21 Gegentreffern - bis heute immer noch die wenigsten in der 3. Liga - war der mittlerweile dritte Aufstieg der Veilchen auch ein Verdienst von Martin Männel, bei dem auch ein kurioses Eigentor in seiner Statistik steht. An einem Freitagabend auf Platz 11 des Weserstadions fiel er am 23. Oktober 2015 nach einer Kerze seines damaligen Mitspielers und heutigem Videoanalysten Adam Susac mit samt dem Ball nach hinten ins eigene Tor. Zum Glück sind solche trostlosen Momente rar gesät in der fußballerischen Karriere des mit seiner Frau Doreen sowie den zwei Kindern Anton und Max in Chemnitz wohnenden Familienvaters. Insgesamt 150-mal schaffte es Martin Männel, seinen Kasten sauber zu halten, behielt damit in fast einem Drittel seiner Einsätze eine Weiße Weste. Verantwortlich dafür waren sechs Torwart-Trainer. Mit Georgios Berneanou bestreitet Martin Männel gerade seine 16. Saison. Zuvor waren Tomislav Piplica, Daniel Haas, Max Urwantschky, Russi Petkov und Jörg Weißflog für die Ausbildung des Keepers zuständig.
Ab heute stehen 500 Pflichtspiele für den FC Erzgebirge Aue in seiner und in der Geschichte des Kumpelvereins. Wahnsinn! Dass einst der ehemalige FCE-Präsident Helge Leonhardt über ihn vom ‘Buffon des Erzgebirges’ sprach, sollte sich zumindest hierbei als richtig erweisen. Am 26. Juli 2008 lief Martin Männel im Alter von 20 Jahren, vier Monaten und zehn Tagen erstmals in einem Pflichtspiel für die Veilchen auf. Die Premiere verlief wie das heutige Match allerdings nicht gerade glücklich: Erzgebirge Aue, gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen, verlor zur Saisoneröffnung in der neu gegründeten 3. Liga zu Hause mit 0:2 gegen Eintracht Braunschweig. Sein Einhundertstes sollte ein torloses werden. 0:0 hieß es im Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt (30.04.2011). Ebenfalls nicht so erfolgreich endete sein 200. Pflichtspiel mit 0:2 in Darmstadt (13.09.2014). Nachdem erneuten Remis in Braunschweig (1:1 am 18.08.2017) zum 300. konnte Martin Männel bei seinem 400. Spiel endlich als Sieger vom Platz gehen. 2:1 gewannen seine Farben im Erzgebirgsstadion gegen Heidenheim (18.10.2020). Nun hat er die 500er Marke leider mit einer Niederlage überschreiten müssen. Nicht schön, aber den Rekord kann Martin Männel so schnell keiner mehr nehmen. Glück Auf!
Fotos von Martin Männel
Die 500 Pflichtspiele im Überblick:
2. Bundesliga: 332 Spiele, 29.763 Minuten, 103S-90U-139N, 1 Tor, 22 Gelbe
3. Liga: 143 Spiele, 12.788 Minuten, 63S-38U-42N, 9 Gelbe
DFB-Pokal: 17 Spiele, 1.620 Minuten, 6S-0U-11N, 2 Gelbe
Sachsen-Pokal: 6 Spiele, 570 Minuten, 5S-0U-1N, 1 Gelbe
Relegation: 2 Spiele, 180 Minuten, 1S-1U-0N, 1 Gelbe
Gesamt: 500 Spiele, 44.921 Minuten, 178S-129U-193N, 1 Tor, 35 Gelbe
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