Hannover 96 II - FC Erzgebirge Aue 'Total blöd, das ist unerklärlich!'
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Schlechter kann man eigentlich nicht in ein Fußballjahr starten. Auch was die Bedingungen vor Ort angehen. War das mit temporären Steh- und Sitzplatztribünen auf 5.001 Zuschauer aufgestockte Eilenriedestadion zunächst noch bei Spielen gegen fantechnisch gesehen kleineren Vereinen geöffnet worden, sollte es am Freitagabend im mit offiziell 586 Auer Schlachtenbummler gefüllten Gästeblock etwas mehr zu tun geben. Und was soll man sagen, es besteht viel Nachholbedarf an banalen Dingen, wie fehlenden Tageskassen, Unterbesetzung an den Imbissständen oder einfach in den Abläufen an einem Spieltag. So standen beim Einlauf beider Mannschaften noch die Trainingstore auf dem Grün, was vielleicht auch mit dem Nebel zu tun haben könnte, für den die Verantwortlichen allerdings nichts konnten. Dieser drückte mächtig rein und sorgte weit vor dem Anpfiff der Partie für allerlei Bedenken, ob die Begegnung auf dem eh durchgeweichtem und damit auch tiefen Geläuf stattfinden kann.

Im Nachhinein betrachtet keine schlechte Idee, welche jedoch erst nach einer halben Stunde so richtig reifen sollte. Denn ab da glitt den Veilchen die Partie vor 1.636 Zuschauern aus den Händen. Zuvor brachte Torjäger Marcel Bär mit seinem zehnten Saisontor den Kumpelverein per Kopf nach Vorarbeit von Linus Rosenlöcher zwar in Führung (10.), doch Marinos Abseitstreffer in der 32. Minute führte zum Bruch im Spiel von Jens Härtel, der leider mit ansehen musste, wie sein spielerisches Konzept nicht mehr konsequent umgesetzt wurde. Dass der Ausgleich auch noch ein Standardgegentor war, das Neunte in dieser Saison, ärgerte den Coach am meisten: “Alles was wir vorher thematisiert haben, haben wir in der Szene nicht gut gemacht haben und sind dafür bestraft worden.” So verpufften die im Wintertrainingslager gebolzten Einheiten zum Thema Verteidigen bei ruhenden Bällen im Keim - Hannover war zurück im Spiel.

Und ab der 59. Minute auf der Gewinnerstraße. Kilian Jakob hatte zunächst nach Ballwegschlagen Gelb gesehen und bekam nur 2:50 Minuten später erneut den Karton von Schiedsrichter Yannick Rupert gezeigt, inklusive Rot. Auf diese “dumme Weise” war der Arbeitstag des 26-Jährigen vorzeitig beendet und “danach war es natürlich auch ein anderes Spiel”, meinte Jens Härtel, der mit einer Punkteteilung, erst die dritte in dieser Spielzeit für Aue, auch hätte leben können. Durch einen leider perfekt getroffenen Schuss von der Strafraumkante besiegelte Brandt wenig später mit dem 250. Gegentor in der 3. Liga für Aue aber die Niederlage (70.). So mussten die Veilchen ihre Reise aus Hannover trotz eigener Führung ohne Punkte antreten. Marcel Bärs Resümee: “Total blöd, das ist unerklärlich!”, passte somit auf die vielen Vorkommnisse des von vorne bis hinten gebrauchten Freitagabends beim zuvor schlechtesten Heimteam der Liga.

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