Rot-Weiss Essen - FC Erzgebirge Aue 'Da sind es nur noch fünf'
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Und war die Personalsituation nicht schon angespannt genug, erweiterte sich das Lazarett mit drei Verletzten nochmals. Zudem kassierte Marvin Stefaniak auch noch seine fünfte gelbe Karte. “Im Moment haben wir einfach viel Pech”, so Steffen Nkansah, der den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielt hatte und so etwas wie Aufbruchstimmung erzeugte. Letztlich war der 29-jährige Innenverteidiger wie die 400 mitgereisten Auefans jedoch enttäuscht: "Wir fressen vier Gegentore, das ist brutal. Obwohl wir gar nicht zu viel zulassen, laufen wir in letzter Zeit zu vielen Rückständen hinterher.

Vor 17.307 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße zeigten sich die stark ersatzgeschwächten Auer erstmals nach 18 Minuten vor dem Essener Tor. Der Kopfball von Sean Seitz nach einer Standardsituation verfehlte das Tor jedoch knapp. Danach lief die Partie am 33. Spieltag so richtig scheiße für den Kumpelverein. Erst musste Maxim Burghardt mit Kniebeschwerden verletzt raus, dann bekam die Auer Abwehr eine Freistoßhereingabe im eigenen Strafraum nicht geklärt, Moustier zog unhaltbar aus acht Metern ab - 0:1 aus Auer Sicht. Mit einem eher unorthodoxen Treffer kamen die Veilchen aber zurück ins Spiel. Der eingewechselte Pascal Fallmann flankte scharf vor das Tor, wo Ali Loune durchlief und den Ball mit der Brust unter die Latte drückte (30.).

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, mit deutlich mehr Ballbesitz für die Gäste. Allerdings konnte Aue daraus kein Kapital ziehen, ging sogar mit einem erneuten Rückstand in die Pause. Pascal Fallmann foulte Arslan im Strafraum, der verwandelte den Elfmeter souverän (45.+1). Die Nackenschläge rissen leider nicht ab. Erik Majetschak musste mit einem tauben Gefühl im Sprungelenk in der Kabine bleiben, in der 52. Minute humpelte dann auch noch Maximilian Schmid vom Platz. Wäre das nicht schlimm genug, erhöhte Arslan, der drei Minuten zuvor noch am Aluminium scheiterte, mit seinem 13. Saisontreffer auf 3:1 für Rot-Weiss (65.).

Mit der Hereinnahme von Marvin Stefaniak und Ricky Bornschein wurden die letzten offensiven Reserven gezogen - und diese fruchteten. Während Letztgenannter (70.) und Ali Loune (78.) per Kopfball scheiterten, nickte Steffen Nkansah nach der daraus resultierenden Ecke sein zweites Saisontor in die Maschen (79.). Es begann ein lila-weißer Sturmlauf. Was noch irgendwie kreucht und fleucht rannte nach vorne. Am Ende blieben die Bemühungen leider ohne Erfolg, da die weit aufgerückten Veilchen in der 88. Minute in einen Konter liefen, den Voufack zum 4:2-Endstand abschloss. Damit ist RWE auch im achten Heimspiel (fünf Siege) unter der Regie von Trainer Uwe Koschinat ungeschlagen und belegt weiterhin den ersten Platz in der Rückrundentabelle.

Aue selbst ist nun im Wernesgrüner Landespokal bei Sachsenligist Empor Glauchau gefordert, ehe die Schlussofferte in der 3. Liga eingeläutet wird. Und das Restprogramm hat es in sich: Dortmund II und Sandhausen sind direkte Konkurrenten, Ingolstadt ein Aufstiegskandidat. “Das wird nicht einfacher”, sagte Jens Härtel mit Blick auf seinen immer dünner werdenden Kader. Aber Ausreden zählen nicht. Oder mit den Worten von Steffen Nkansah: “Der Abstiegskampf hat seine eigenen Gesetze. Da geht es naturgemäß um die Mentalität.”
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