Rot-Weiss Essen - FC Erzgebirge Aue 'Punkteteilung trotz eigener Führung'
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Die 15.117 Zuschauer im Stadion an der Hafenstrasse bekamen vor allem in der 1. Halbzeit ein spielfreudiges Match serviert, in der Obuz (7.), dessen zu zentraler Schuss in den Armen von Aues Keeper Martin Männel landete, und auf der Gegenseite Sean Seitz (12.), der eine scharfe Hereingabe von Tim Danhof um Zentimeter verpasste, für die ersten Höhepunkte sorgten. Wenige Minuten später wurden die Hausherren eiskalt ausgekontert. Nach einem Essener Ballverlust am gegnerischen Strafraum trieb Omar Sijaric die Kugel über die linke Seite nach vorne und steckte unbeeindruckt von seinen Verfolgern Sapina und Rios Alonso im richtigen Moment genau in die Schnittstelle auf den starken Sean Seitz, der den Ball am herausstürzenden Golz vorbei in die Maschen jagte (17.). Was für ein geiler Spielzug. Die weite Anfahrt der rund 300 mitgereisten Schlachtenbummler, die auch noch mit dem frischgebackenen Torschützen jubeln konnten, hatte sich schonmal gelohnt.
Allerdings hielt die Führung nur zwölf Minuten. Denn etwas überraschend kam Rot-Weiss zum Ausgleich. Bei einem Angriff über die linke Seite landete ein abgefälschter Pass bei Müsel, der das Leder mit der Brust stoppte und aus der Drehung ins rechte Eck schoss (29.). Defensive geht anders. Und war das nicht schon ärgerlich genug für Aue, verletzte sich Linus Rosenlöcher kurz darauf bei einem Klärungsversuch an der Seitenlinie am Knie und musste anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Erst in der Sommerpause hatte Essen den grünen Teppich mit viel Aufwand ausgetauscht und dabei auf eine andere Strategie gesetzt: Statt Rollrasen zu verlegen, wurde der Rasen gesät. Das Resultat ist bisher ein einziges Desaster. Auch der spätere Ausfall von RWE-Kapitän Bastians könnte mit dem grenzwertigen Geläuf zusammenhängen. Ein unbedachter Ausfallschritt und anschließendem Ziehen im Adduktoren-Bereich sorgte jedenfalls für das vorzeitige Spielende des Kapitäns (63.).
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie aber eh schon weitestgehend abgeflacht. Das hohe Tempo aus Halbzeit eins forderte nun ihren Tribut. Zwingende Torchancen hatten auf beiden Seiten daher Seltenheitswert. Die Kopfbälle von Brumme für Essen (58.) und Marcel Bär für Aue (77.) verfehlten ihr Ziel teils deutlich. In der Schlussphase drückte Essen noch einmal auf den Siegtreffer, der durch den eingewechselte Vonic fast noch gefallen wäre. Sein direkter Schlenzer flog zum Glück nur aufs Tordach, Martin Männel hätte nicht den Hauch einer Abwehrchance gehabt. So blieb es bei der Punkteteilung, die insgesamt gesehen auch in Ordnung geht. Nun heißt es Wunden lecken und am Mittwoch frisch angreifen, dann ist der SV Sandhausen im Lößnitztal zu Gast.
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