TSV 1860 München - FC Erzgebirge Aue 'Löwen wurden weichgeklopft'
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Vor allem ist jedoch Geduld gefragt. Nie aufstecken, immer weiter, immer vorwärts. Wenn das seine Jungs machen, dann wäre Pavel Dotchev sogar das Ergebnis an der Anzeigentafel nicht ganz so wichtig. “Viel wichtiger ist mir die Art und Weise wie wir Fußball spielen. Viele Mannschaften müssen gegen uns brutal gegen den Ball arbeiten. Und wir müssen geduldig bleiben und sozusagen den Gegner weichklopfen, um sie zu schlagen”, sagte der Chefcoach, der mit seinen Einwechslungen abermals goldrichtig lag. Maximilians Thiels sensationeller Treffer war bereits das vierte Jokertor von bisher sieben Auer Einschlägen. Und wieder eins der Marke Traumtor: Keine sechs Minuten auf dem Grün, zack, wunderschön ins Dreiangel gewuchtet. Für Maximilian Thiel, der unweit von München in Altötting geboren wurde, ein absoluter Traum, waren seine Familie und viele Verwandte doch mit im ausverkauften Grünwalder Stadion, um den Geburtstag seines Vaters zu feiern. Eben jene Geschichten, die der Fußball so schreibt.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Veilchen von den bisherigen elf Gastauftritten bei den Löwen nur einen siegreich gestalten konnten (1S-3U-7N). Auch am Samstag sah es nach der Münchner Führung durch Zwarts in der 53. Minute lange nicht so aus, als würden die Lila-Weißen überhaupt was Zählbares mitnehmen, da die wenigen offensiven Möglichkeiten einfach nicht genutzt wurden. Marcel Bär hätte sich im ersten Durchgang schon unsterblich schießen können. “Ich hatte in der Halbzeitpause noch mit mir gehadert. Es kann ja nicht sein, dass ich so viel arbeite und Aufwand betreibe und es einfach nicht klappen möchte”, sagte der Rückkehrer zu den vergebenen Möglichkeiten vor der Pause und fügte an: “Irgendwann platzt der Knoten halt.” Und wie!
Während der Mannschaft von Jacobacci im Endspurt zunehmend die Kräfte ausgingen, legten die Veilchen eine Schippe drauf. Die beiden eingewechselten Spieler Marvin Stefaniak und Steffen Meuer machten über die rechte Seite viel Alarm, fanden im Anschluss den im Strafraum lauernden Marcel Bär, der per Direktabnahme zum 1:1 abschloss (85.). Nur zwei Minuten später zappelte die Kugel erneut im Netz der Löwen. Vorausgegangen war ein 70-Meter-Abschlag von Keeper Martin Männel, den Sechzigs Kwadwo ins Toraus laufen lassen wollte. Doch Steffen Meuer verpasste dem Innenverteidiger geschickt einen Rempler mit der Schulter, schnappte sich den Ball und setzte Marcel Bär in Szene. Seinen Schuss konnte Verlaat noch parieren, doch der Abwehrversuch entpuppte sich als Vorlage für Maximilian Thiel, der mit links und herrlichem Seitfallzieher quer in den linken Giebel abschloss. Wahnsinn und alles was lila-weiß im Herzen trägt am Ausrasten. Dass Marcel Bär in der vierten Minute der Nachspielzeit noch einen Hochkaräter liegenließ, als er im Eins-gegen Eins an 1860-Schlussmann Hiller scheiterte, war nicht so glanzvoll, aber schlussendlich auch nicht mehr wichtig.
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