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BSG Stahl Riesa - FC Erzgebirge Aue '4:0-Erfolg muss im Vordergrund stehen'

Choreo zum Einlauf: 'Die Lila-Weissen Schlachtenbummler'
Choreo zum Einlauf: ‘Die Lila-Weissen Schlachtenbummler’
Es sollte ein großer Tag für den Underdog werden. Viele freiwillige Helfer und Gönner der BSG Stahl Riesa haben alles versucht, den Rahmen für das Spiel der 3. Runde im Wernesgrüner Sachsen-Pokal so gut es geht in einen würdigen zu setzen. Dass dabei der Landesligist mit 0:4 den Kürzeren ziehen wird und die Überraschung ausblieb, dürfte beim Gastgeber untergeordnet eine Rolle spielen. Was so richtig nervt, ist die Tatsache, dass durch diese Kurzschlussreaktion die enormen Anstrengungen von Stahl Riesa in (fast) keinem Boulevardblatt Würdigung finden. Vielmehr stürzen sich die Medien auf die 25-minütige Spielunterbrechung, die Schiedsrichter Ronny Walter (Hartha) nach 85. Minuten angeordnet hatte. Kurzeitig machte auch ein Abbruch der Partie die Runde und die gute Stimmung drohte endgültig zu versiegen. “Für uns eine große Enttäuschung, wir hatten einen hohen Organisationsaufwand. Das ist ein Nackenschlag”, sagte Riesas Vorstand Sebastian Schwurack dem MDR.

Dabei begann der Tag auch aus Auer Sicht recht vergnüglich, waren doch rund 200 angeputzte Schlachtenbummler dem Aufruf der aktiven Fanszene gefolgt und haben sich der Motto- und Zugfahrt angeschlossen, wo es wahrlich paar Schätze zu bestaunen gab. Kunstvoll gestaltete Kutten, gestrickte Schals, alte Trikots, feine Dederon-Kittelschürzen, Bomberjacke und Jogginghose, Polyesteranzüge samt Ballermannfriese - alles war dabei. Auch beim gemeinsamen Marsch vom Riesaer Bahnhof in die Feralpi Arena mit einer gut 20 Jahre lang in der Mottenkiste schlummernden und fast vergessenen Zaunfahne war die Laune mehr als ausgelassen. Der nun mit dem Pufferblock erweiterte Gästebereich sowie die gastronomischen Anstrengungen der Hausherren trugen ebenfalls zum positiven Gelingen des Fußballfestes bei. Und nachdem die Choreo samt lila-weißen Rauch die Begegnung eingeläutet hatte, lieferte Maximilian Thiel das nächste Sahnehäubchen. Ein Zuspiel von Joshua Schwirten von der linken Seite nahm Aues Nummer 30 im Fünfmeterraum mit rechts an und versenkte dann mit links die Führung für die Veilchen (12.). Nicht ganz so souverän, doch auf dem gepflegten ‘Kreisliga-Rasen’ war die technische Quote eher im niedrigen Prozentsatz anzusiedeln. Die feine Klinge wurde schnell vom Kampf abgelöst, was durchaus mit der Personalrotation von Aues Coach Pavel Dotchev harmonierte.

Durch die kurze Regenerationszeit - knapp 39,5 Stunden waren zwischen dem Abpfiff in Freiburg und dem Anstoß in Riesa vergangen - bekam vornehmlich die zweite Garnitur gespickt mit Spielern aus der Kumpelschmiede das Vergnügen. Neben seiner Pflichtspielpremiere von Louis Lord im Tor der Veilchen, sollte so auch William Kallenbach zum Einsatz kommen. Das von Rot-Weiß Erfurt losgeeiste Talent aus der U17 hatte gute Aktionen, spielte frech auf und konnte im weiteren Spielverlauf sogar den Schlusspunkt setzen. Zuvor markierte Maximilian Thiel, der am vergangenen Spieltag seine 150 Partie in der 3. Liga feiern durfte, per Kopf seinen Doppelpack zum 2:0-Pausenstand. Der brachte zumindest etwas Ruhe ins Spiel. Denn der Siebtligist war vor 3.600 Zuschauern nicht untätig geblieben, hatte mit Pohl (18.) und Schwan (23. / 33.) durchaus Chancen zum Ausgleich.

Mit dem dritten Auer Treffer war die Messe dann aber gelesen. Einen Jakob-Eckball verlängerte Ramzi Ferjani per Hacke und der überraschte Abwehrchef Kutsche lenkte den Ball mit dem rechten Oberschenkel unglücklich ins eigene Tor. Da waren 60 Minuten gespielt. Nur sieben Zeigerumdrehungen später erzielte wie oben angesprochen William Kallenbach bei seinem Debüt in der Profi-Mannschaft direkt sein erstes Tor und sorgte damit für die Vorentscheidung. Für Pavel Dotchev war es nun an der Zeit, auch den drei Youngstern Aaron Henkel, Tommy Stopp, Quentin Fraulob etwas Einsatzzeit zu geben. Denn dem Achtelfinaleinzug stand eigentlich nichts mehr im Weg, auch weil die Ballsportgemeinschaft Stahl Riesa sich selbst dezimierte. Im Duell Kilian Jakob und Fricke wurde es kurz raubeining, Gelb für Aues Linksverteidiger und glatt Rot für den Stahlwerker (81.). Was folgte, wurde ausgiebig, teils sachfremd diskutiert und soll hier auch nicht weiter ausgeführt werden. Insofern steht am 17. November 2023 (Anstoß: 19:00 Uhr) nicht nur das Achtelfinale beim SSV Markranstädt an, sondern hoffentlich auch das Sportliche wieder im Vordergrund.

Spielbericht
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